deutsch » | english »
HÜRDEN ÜBERWINDEN!
Dr. Franz B. Humer, Präsident des Stiftungsrates
Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie gezielt und weitsichtig «unsere» Doktorierenden an den Universitäten Salzburg und Basel ihre in der Regel dreijährige Arbeit planen und aufbauen. In meiner Erinnerung war meine Generation vor vierzig, fünfzig Jahren bei unseren Dissertationen deutlich weniger akribisch unterwegs und hat die notwendigen Abklärungen nicht selten zum letztmöglichen Zeitpunkt vorgenommen … Tempi passati: Heute wissen die Doktorandinnen und Doktoranden meist schon ganz zu Beginn, welche Semester sie an ihrer Heimatuniversität verbringen werden und wann und wo Auslandsaufenthalte geplant sind. Das ist nur schon darum sinnvoll, weil heute im Rahmen einer Dissertation viel mehr Forschung und sogenannte Feldarbeit geleistet wird als früher.
Doch plötzlich ist alles wieder ganz anders: Die Covid-19-Pandemie wirkt sich seit fast einem Jahr stark erschwerend auf die Tätigkeiten der Doktorierenden aus. Geplante Auslandsaufenthalte sind wegen der geschlossenen Grenzen und der Quarantänebestimmungen kaum oder nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen möglich. Dies gilt ganz besonders für die Feldstudien, welche die Doktorierenden der Universität Basel mit Schwerpunkt «Afrika» geplant haben. Aber selbst in Europa, mit dessen Themen sich die von uns unterstützten Dissertationen an der Universität Salzburg beschäftigen, sind Reisen seit Beginn der zweiten Pandemie-Welle praktisch unmöglich geworden.
Dazu kommen natürlich die Restriktionen an den Universitäten selbst. An physische Präsenz in den Räumen der Hochschulen ist seit Längerem kaum mehr zu denken. Und die so wichtigen persönlichen Begegnungen und Gespräche mit den Professorinnen und Professoren auf der einen und den Studierenden auf der anderen Seite kommen eindeutig zu kurz.
Zusammengefasst: Das Verfassen einer Dissertation, die für die Wissenschaftsgemeinschaft einen wirklichen Mehrwert bringt, ist schon unter normalen Umständen anspruchsvoll. Die Covid-19-Pandemie ist da eine weitere, sehr hohe Hürde, die es zusätzlich zu überwinden gilt.
Umso beeindruckter bin ich, mit welch erstaunlichem Schwung und Optimismus die von uns unterstützten Doktorierenden 2020 unterwegs waren. Alle haben auf die veränderten Umstände sehr flexibel reagiert und versucht, das Beste aus der ausserordentlichen Lage zu machen. Ich bin froh, dass wir mit unseren finanziellen Beiträgen helfen konnten, dass in diesem Bereich keine zusätzlichen Ungewissheiten und Probleme entstanden sind. Es ist uns eine Verpflichtung, im Rahmen unserer Möglichkeiten dazu beizutragen, dass die Arbeiten – trotz eventueller zeitlicher Verzögerungen und notwendiger Umdisponierungen – weitergeführt und erfolgreich abgeschlossen werden können.
Gerade in diesen Zeiten bewährt sich die eingespielte, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der beiden Universitäten und unserer Geschäftsstelle. Gemeinsam wird immer wieder nach praktikablen Lösungen gesucht. Und so wird es auch 2021 gelingen, die Covid-19-Hürden zu überwinden.